Wandel der Abschiedskultur durch Corona | Artikelsammlung

Auf dieser Seite sammeln wir wissenswerte Artikel über den selbstbestimmten Umgang mit Abschied, Tod und Trauer in Zeiten von Corona. Wir werden diese Liste laufend aktualisieren. Hast du auch einen hilfreichen Artikel oder einen wissenswerten Bericht gelesen? Dann schreib uns gern den Link in die Kommentare. 

Lies mal rein und lass dich inspireren …

Dami Charf: Corona, der Tod und ich

Traumatherapeutin Dami Charf hat in einem Blogbeitrag sehr persönliche Betrachtungen über einen würdevollen Tod in Zeiten von Corona geschrieben. Es geht um Selbstbestimmtheit und die Frage, wie wir sterben wollen – auch vor dem Hintergrund der derzeitigen Kontaktverbote. Und was das bedeutet in Anbetracht von Gemeinschaft und Verbundenheit, die wir so lebensnotwendig auch im Sterben brauchen.

Der Zusammenhang zwischen Leben und Tod

Denken wir über den Tod und das Sterben nach, müssen wir uns unweigerlich fragen, wie wir leben? Wie können wir so leben, dass wir gut sterben können? Wie können wir leben, dass wir irgendwann sagen können, es ist ok zu gehen? Es war gut, ich bin satt.

Man sagt, dass Menschen, die nie wirklich gelebt haben, auch nicht gut sterben können. Gerade mit dem Tod vor Augen zeigt es sich, wer wir wirklich sind.


Hier zum Blogartikel

#abschiedgestalten: Abschiede ermöglichen in Pflegeeinrichtungen

In Zeiten von Corona sterben natürlich auch Menschen in Krankenhäusern, Pflegeheimen und Hospizen, die nicht infiziert sind. Da Trauerfeiern mit Zugehörigen bis auf weiteres nicht mehr bei Bestatter:innen, auf Friedhöfen oder in Krematorien stattfinden können, werden diese Einrichtungen zu einem letzten Abschiedsort. Aber auch hier gelten drastische Einschränkungen, um die Ausbreitung von Covid-19 einzuschränken. Das sind schwere Zeiten für alle, die Sterbenden, die Zugehörigen und die jeweiligen Einrichtungen.

Empfehlung zur Begleitung von Hinterbliebenen in Pflegeeinrichtungen
von Lea Gscheidel, Sarah Benz, Dr. Julian Heigel, Dr. Matthias Gockel, Corinna Nordhausen

Ausgewählte Beispiele für die Abschiedsgestaltung

  • Es kann den Verstorbenen etwas Persönliches, z.B. ein Brief, ein Foto, ein Kuscheltier, Schmuck mitgegeben werden (ggf. von Nachttischen in Absprache mit den Zugehörigen). Wenn dies durch die Pflegekräfte geschieht, sollte möglichst ein Foto davon gemacht werden.
  • Es können zwei gleiche Gegenstände (Holzherzen, Engel, Federn) am Totenbett geteilt werden: eins bekommen die Verstorbenen, das andere bekommen die Zugehörigen. So lässt sich Verbundenheit über den Tod hinaus symbolisieren.
  • Wenn es möglich ist, sollten die Verstobenen noch am Sterbeort ihre letzte Kleidung angezogen bekommen. Wenn ein Ankleiden nicht möglich ist, könnte das Pflegepersonal mit oder ohne die Zugehörigen, einige wenige Kleidungsstücke auf die Toten legen.
  • Macht (nach Rücksprache) Fotos für die Zugehörigen, von dem Menschen, der bei euch ist. Vor UND nach dem Versterben. Es kann so unglaublich wichtig sein, ihn nochmal zu sehen.


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