Kinder, Tod und Trauer

 – wundere dich nicht: Kinder trauern anders

Einfach Kinder Kinder sein lassen

Wenn Kinder in ihrer Trauer gut begleitet werden, haben sie die große Chance, Abschiede und Verlust gut zu verarbeiten. Es ist wichtig, dass Erwachsene sich nicht von kindlichen Verhaltensweisen irritieren lassen: Kinder spielen, singen, tanzen, als wäre alles wie immer und im nächsten Moment wirbeln die Gefühle alles durcheinander.

„Je offener und selbstverständlicher du über den Tod sprichst, desto selbstwirksamer wird die Haltung deiner Kinder, wenn der Tod zum Thema wird.“

Anne Kriesel, Gründerin von Bohana

Kinder und Eltern müssen da nicht allein durch
– gemeinsam statt allein

Die Trauergefühle der Kleinen sind nicht weniger intensiv als die der Großen. Wenn ein Familienmitglied stirbt, gerät das ganze „Familienmobile“ ins Wanken. Eine Rolle fehlt im Familiengefüge. Das Mobile wieder in Balance zu bekommen, ist ein echter Kraftakt.

  • Nach dem Tod eines nahestehenden Menschen muss sich jeder neu orientieren
  • Alle sind ein wenig sprachlos – die Erwachsenen und die Kinder
  • Viele wissen nicht, wie sie mit ihrer Trauer umgehen sollen
  • Wohin mit mir, mit meinen Gefühlen, mit meiner Trauer, mit meinen Tränen?
  • Nicht immer passt es zu reden. Manchmal fehlt auch jemand zum Reden.

Speziell ausgebildete Familientrauerbegleiter:innen sind da, wenn Eltern und Kinder Hilfe und Unterstützung brauchen. Es ist wichtig, Kindern Zeit und einen geschützten Raum zu geben, damit sie ihrer Trauer Ausdruck verleihen können. Trauer muss gelebt werden – von Kindern und Erwachsenen – allein und gemeinsam.

Wer oder was kann mir jetzt gut helfen?

Es ist viel mehr möglich, als du denkst.

Wenn du nicht weiter weißt, wende dich an eine:n Familientrauerbegleiter:in

Bohana-Netzwerk-Partnerin Mechthild Schroeter-Rupieper hat das Konzept der „Familientrauerbegleitung“ entwickelt – eine ganz neue Form von Trauerbegleitung für Kinder, Jugendliche, ihre Eltern und Großeltern. Ihr „Hausbuch für Familien in Zeiten der Trauer und des Abschieds“ ist das Standardwerk für Trauerbegleiter:innen. Darin findest du viele hilfreiche Tipps und kreative Impulse, bewusst mit Trauer und Trauerreaktionen von Kindern und Jugendlichen umzugehen. Letztlich geht es um gegenseitiges Verständnis für die Bedürfnisse des Gegenübers, damit jede:r auf seine:ihre Weise trauern kann.

„Leben und Tod, Lachen und Weinen gehören einfach zusammen.“ 

Mechthild Schroeter-Rupieper, Gründerin der Familientrauerbegleitung in Deutschland, Österreich und der Schweiz, Autorin, Fortbildungsreferentin

Hilf deinem Kind, seine Trauer auf kreative Weise auszudrücken

Wenn Kinder trauern, hilft es ihnen ungemein, wenn Erwachsene an ihrer Seite sind, die die kindlichen Gefühle ernst nehmen und sich einfühlen können. Sprich mit Kindern über Abschied, Tod und Vergänglichkeit. Gestaltet gemeinsam ein Abschiedsritual. Sammelt Erinnerungen und feiert zusammen Gedenktage. Der selbstverständliche, spielerische Umgang mit Trauer macht vieles leichter.

Was sich trauernde Kinder wünschen

  • Hilf mir, wenn ich traurig bin. 
  • Rede mit mir. Schweige mit mir.
  • Male und spiele mit mir.
  • Sei wütend mit mir.
  • Lache mit mir. 

Kinder trauern übrigens nicht nur, wenn ein nahestehender Mensch oder ihr Haustier stirbt. Sondern auch bei Trennung, Scheidung, Umzug in eine andere Stadt, Schulwechsel oder wenn eine liebgewonnene Person wegzieht. 

Begegne Kindern in ihrem Trauerschmerz kindgerecht

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Kinder einen sehr natürlichen Umgang mit dem Thema Tod haben können, wenn man mit ihnen selbstverständlich – auch ohne akuten Anlass, einfach so im Alltag – über den Tod spricht. Es kann wohltuend sein, mit Hilfe von Filmen und Büchern zu vermitteln, dass Kinder mit den Themen Tod, Sterben und Verlust nicht alleine sind.

Schau dir die Natur an. Die Vergänglichkeit und Lebenskrisen rund um den Abschied sind allgegenwärtig für Kinder. Wir können unsere Kinder gut darauf vorbereiten und ihre Wahrnehmung schulen. Wir können ihnen zeigen, wie es gut gelingen kann, Abschiede zu überleben und mitzugestalten, indem wir bedürfnisorientiert und in Empathie darüber sprechen und sie involvieren.

Wenn du nicht weißt, wie du mit deinen Kindern über den Tod sprechen kannst, findest du in unserem Online-Portal viele interessante Artikel und in unserem Netzwerk viele tolle Trauerbegleiter:innen. 

Wer kann mich begleiten?

Unsere Bohana-Netzwerkpartner:innen sind für dich da und unterstützen dich.

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